Was kann ich tun, um klimafreundlicher zu leben?

In diesem Artikel werde ich wie angekündigt erläutern was jede:r von uns tun kann, um klimafreundlicher zu leben. Dabei werde ich auf konkrete Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen Mobilität, Ernährung und Konsum eingehen, die Dir helfen klima- und umweltfreundlicher zu leben.

Zunächst einmal ist es wichtig, sich klar zu machen, dass es nicht möglich ist, von heute auf morgen super klimafreundlich zu leben. Das ist ein Prozess, der unterschiedlich lange dauert.
Für mich funktioniert es am Besten, wenn ich mir eine Sache vornehme, die ich gerne verändern möchte und mich dann darauf konzentriere. Und für jede:n ist etwas anderes der erste Schritt. Deshalb möchte ich euch ein paar Dinge aufzeigen, die ihr in eurem Alltag verändern könnt, damit ihr klimafreundlicher lebt.

Ich werde in dem Artikel häufig von CO2e sprechen, deshalb hier einmal eine Definition:

Definition CO2-Äquivalent (CO2e): Da es viele verschiedene Treibhausgase gibt, also Gase, die zum Klimawandel beitragen, wurde das CO2-Äquivalent (CO2e) eingeführt. Das CO2-Äquivalent (CO2e) bezeichnet die Zahl, die ein Treibhausgas im Vergleich zu CO2 zur Erderwärmung beiträgt. Zum Beispiel hat Methan eine viel größere Treibhauswirkung als CO2, nämlich die 21-fache Wirkung. Das heißt: wenn bei einem Produkt die CO2-Äquvalente (CO2e) angegeben werden, werden dort alle Treibhausgase in CO2 umgerechnet.

 

Und hier nun meine Tipps:

 
Mobilität

1. Fahrrad oder öffentlicher Personen Nahverkehr (ÖPNV) statt Auto
Um klimafreundlich mobil zu sein, ist es sinnvoll so viel es geht mit dem Fahrrad zu fahren. Ist die Strecke zu weit, um sie mit dem Fahrrad zurückzulegen, ist es immer noch besser mit dem Bus oder der Bahn zu fahren statt mit dem Auto. Im Vergleich zum Auto (143 Gramm pro Personenkilometer CO2e) werden bei einer Fahrt mit einem Linienbus im Nahverkehr nur 80 Gramm CO2e pro Personenkilometer ausgestoßen. Bei einer Fahrt mit der Bahn im Nahverkehr sogar nur 55 Gramm CO2e pro Personenkilometer.

2. Zug oder Fernbus statt Auto oder Flugzeug
Auch im Fernverkehr ist es sinnvoll das Auto stehen zu lassen. Das Flugzeug erst recht. Denn bei einem Inlandsflug werden 214 Gramm CO2e pro Personenkilometer ausgestoßen. Das ist ungefähr das 7-fache einer Reise mit dem Zug im Fernverkehr oder dem Fernbus!

3. Car Sharing statt eigenes Auto
Außerdem gibt es inzwischen in vielen Städten die Möglichkeit für Car Sharing. Ob privat mit den Nachbarn oder über ein Car Sharing Unternehmen, beides sorgt dafür, dass weniger Autos auf den Straßen stehen und so auch CO2e in der Produktion der Autos eingespart wird. Außerdem ist die Hürde dann höher kurze Strecken mit dem Auto zu fahren, da das Auto erst gebucht werden muss und es meist nicht direkt vor der Haustür steht. Das sorgt dafür, dass man für kurze Strecken eher auf das Fahrrad steigt. Gut für Fitness und Umwelt.

 

Ernährung

1. vegane oder vegetarische Ernährung
Durchschnittlich stößt jeder Mensch in Deutschland 11 Tonnen Treibhausgase aus. Wer sich vegan ernährt, spart davon im Jahr ca. 2 Tonnen. Was ziemlich viel ist, wenn man bedenkt, dass jeder Mensch laut atmosfair nur noch maximal 2,3 Tonnen CO2e im Jahr ausstoßen darf, um die Erderwärmung auf unter 2 °C zu begrenzen.

2. regionale und saisonale Ernährung
Wenn du außerdem darauf achtest regionale und saisonale Lebensmittel einzukaufen, kannst du noch mehr CO2e sparen. Beispielsweise sparst du etwa bis zu 80 Gramm CO2e, wenn du im April ein Kilo deutsche Braeburn-Äpfel kaufst statt einem Kilo aus Neuseeland. Da aber auch die deutschen Äpfel gekühlt werden müssen, ist es sinnvoll außerhalb der Apfelsaison anderes Obst zu essen.

Durch saisonale Ernährung sorgst du dafür, dass noch weniger CO2e ausgestoßen werden, da das Obst und Gemüse nicht in Gewächshäusern angebaut oder gekühlt gelagert werden muss und so weniger Energie benötigt wird.

 

Konsum

1. bewusster Konsum
Auch mit bewussten Konsum hilfst du dem Klima, da dann nur die Dinge produziert werden müssen, die du wirklich benötigst. Dabei sind Fragen wie „Brauche ich das wirklich?“, „Wo kommt das her?“ oder „Muss es unbedingt neu sein oder kann ich es gebraucht kaufen oder leihen?“ hilfreich.
Wenn du dich für das Thema Minimalismus und bewussten Konsum interessiert, könnte unser Projekt Minimalize-it spannend für dich sein. Um darüber auf dem Laufenden zu bleiben kannst du dich gerne in den Newsletter eintragen: https://www.r-eka.de/mitmachen/newsletter-abonnieren/
Weitere Infos zu Minimalize-it findest Du auch hier: https://www.r-eka.de/minimalize-it/

2. Secondhand
Jede:r von uns hat Zuhause Dinge, die wir nicht mehr brauchen, bei denen wir aber nicht wissen wohin damit. Wegschmeißen ist auf jeden Fall immer die letzte Möglichkeit. Besser ist es die Sachen zu verkaufen oder zu verschenken. Klamotten kann man zum Beispiel super auf vinted.de oder kleiderkorb.de kaufen und verkaufen. Natürlich bieten sich auch Secondhandläden in der Stadt an. Bei den meisten Secondhandläden kannst du auch gut erhaltene Kleidung abgeben.
Eine Liste mit Secondhandläden in Braunschweig findest du hier mit unter dem Kleiderbügel-Symbol: https://www.umweltmap.de/

Für andere Dinge sind nebenan.de und ebay-kleinanzeigen.de gute Plattformen. Auf nebenan.de kann man sich mit Nachbar:innen verknüpfen und so Sachen in der Nachbarschaft tauschen, leihen, kaufen und verschenken, wodurch dann auch der Versand gespart werden kann. Außerdem ist dort ein Vorteil, dass es eine richtige Registrierung gibt, wodurch sich nur Menschen registrieren können, die wirklich in der Nachbarschaft leben.
Auch Handys und andere elektronische Geräte brauchen seltene Ressourcen und belasten nicht nur bei der Nutzung, auch bei der Herstellung das Klima. Deshalb ist es sinnvoll solche Geräte gebraucht zu kaufen. Auf Plattformen wie Rebuy.de und backmarket.de kannst du z.B. wieder aufbereitete Handys kaufen und hast auch die Möglichkeit dein altes Handy zu verkaufen.

3. Plastikfrei
Ein weiterer Punkt, der auf jeden Fall sinnvoll ist, ist den Plastikverbrauch zu reduzieren. Dass Plastik sehr problematisch ist, ist inzwischen bekannt. Wenn das Plastik in die Umwelt gelangt braucht es mehrere Hundert Jahre bis es sich abgebaut hat. Aber von Produktion bis Entsorgung entstehen in einem Jahr auch so viele Treibhausgase wie durch den Betrieb von 136 Kohlekraftwerken! Noch ein Grund mehr den Plastikverbrauch stark zu reduzieren.
Inzwischen gibt es zwar in vielen Supermärkten schon die Möglichkeit Obst und Gemüse in mitgebrachten Beuteln zu kaufen. Komplett plastikfrei einkaufen kannst du in Braunschweig bei wunderbar unverpackt.

Und womit fängst du an? Schreib uns gerne deine Erfahrungen an kontakt@r-eka.de.
Verhalten zu verändern ist ein Prozess. Das heißt, es reicht nicht, einmal etwas anders zu machen. Daher such Dir lieber für den Start etwas kleines aus, was Dir leicht fällt. Und mit der Zeit wirst du merken, dass es auch leichter wird, größere Schritte zu gehen. Ich freue mich, die Welt mit dir zusammen zu verbessern!

 

Die Quellen zum Beitrag findest du hier: Quellen_was kann ich tun

Quelle Beitragsbild: Pixabay/geralt