Dass die Klimakrise DAS PROBLEM UNSERER ZEIT ist, ist inzwischen bekannt. Doch ich habe mich gefragt: Welche Auswirkungen hat der Klimawandel schon jetzt?

 

Vorab die Definition von Klima: Im Gegensatz zum Wetter, wird beim Klima ein langer Zeitraum von mindestens 30 Jahren betrachtet und beschreibt den durchschnittlichen Zustand der Atmosphäre in einem Gebiet. Es ist also sozusagen das durchschnittliche Wetter über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren.

 

Wie ist nun der aktuelle Stand der Klimakrise weltweit?

Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, hat sich die Erde bis jetzt schon um mehr als 1 °C erwärmt. Die Temperatur in der Arktis hat sich im 20. Jahrhundert in manchen Regionen um 5 °C erhöht. 2020 war es in Sibirien teilweise 10 °C wärmer als normal. Wenn man nun bedenkt, dass die globale Durchschnittstemperatur in der letzten Eiszeit vor 21.000 Jahren etwa 5 °C bis 6 °C niedriger war als jetzt, sind das ganz schön krasse Zahlen.

Klimadiagramm scientists for future

Vor allem, weil die jetzigen Maßnahmen noch lange nicht ausreichen, um die Erderwärmung unter 2 °C zu halten. Selbst bei Einhaltung der jetzigen Ziele würde sich die Erde laut dem Weltklimarat bis 2100 immer noch um 3 °C erwärmen. Allerdings steuern wir durch die nicht Einhaltung der aktuellen Ziele eher auf eine Erwärmung von mindestens 5 °C bis 2100 zu. Der gleiche Temperaturunterschied in die andere Richtung und wir hätten eine Eiszeit!
Doch jetzt passiert genau das Gegenteil. Durch die menschengemachte Erderwärmung, schmelzen Eismassen aus der letzten Eiszeit, die vor etwa 10.000 Jahren endete. Und das innerhalb von 100 Jahren.

Dadurch verstärkt sich die Erderwärmung noch mehr. Denn, wenn das Eis weg geschmolzen ist, werden weniger Sonnenstrahlen reflektiert. Das heißt, die Erde nimmt mehr Wärme von der Sonne auf. Der sogenannte ALBEDO-EFFEKT fehlt. Es entsteht eine dramatische Kettenreaktion… Umso mehr Kipp-Punkte erreicht werden, desto schwieriger wird es die Klimakrise aufzuhalten.

 

Definition von Kipp-Punkten: Ein Kipp-Punkt bezeichnet kurzgesagt einen Punkt an dem es kein zurück mehr gibt („point of no return“). Ähnlich wie bei einem Dominostein, der angestoßen wird und erst, wenn er einen bestimmten Winkel überschritten hat, umfällt. Und wenn er fällt, stößt er einen weiteren Dominostein um, der sogar größer sein kann als er selbst. Das bedeutet, dass bei Erreichen eines Kipp-Punktes, unser Ökosystem nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu regenerieren.

 

Ein Beispiel für einen solchen Kipp-Punkt ist das Eis auf Grönland. Für das Eis dort ist laut dem Umweltbundesamt bereits ein globaler Temperaturanstieg von etwa 1,9 °C kritisch. Wenn dieser Kipp-Punkt erreicht ist, wird das Eis selbst dann weiter schmelzen, wenn wir es schaffen die Klimaerwärmung zu stoppen. Dadurch würde der Meeresspiegel um bis zu 6 Meter steigen, was zur Folge hätte, dass z.B. New York und Tokio unter Wasser liegen.

 

Und hier in Deutschland?

Auch hier in Deutschland merken wir bereits heute deutliche Klimaveränderungen. Beispielsweise nehmen Extremwetter wie Sturm, Starkregen, Hitzewellen und Dürren zu. 2020 war das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Nur 2018 war im Schnitt nur 0,1 °C wärmer. Insgesamt hat sich Deutschland um etwa 1,6 °C erwärmt.
Außerdem liegen 9 der 10 heißesten Jahre im 21. Jahrhundert und in den letzten 10 Jahren waren alle Jahre, außer 2017, zu trocken. Generell war 2020 DAS WÄRMSTE JAHR IN EUROPA seit Beginn der Aufzeichnungen.

 

Anstieg der CO2-Konzentration weltweit

Auch die CO2-Konzentration ist gestiegen, und zwar seit Beginn der Industrialisierung um mehr als 45%. Das ist die HÖCHSTE KONZENTRATION VON CO2 in der Atmosphäre seit mehreren Millionen Jahren.

Graph CO2-Konzentration - Mauna Loa Observatory

Das zeigt auch diese Grafik. Auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii werden seit 1958 Daten zur CO2-Konzetration erfasst und man sieht eindeutig, dass die Menge an CO2 in der Atmosphäre kontinuierlich steigt. Dadurch, dass der Vulkan weit im Meer liegt, ist der Vulkan weit weg von großen Industriegebieten und Städten. Deshalb zeigt der Graph die CO2-Konzentration der Atmosphäre unabhängig von regionalen Unterschieden.

Um die Erderwärmung zu stoppen müssten wir die CO2-Konzentration in der Atmosphäre innerhalb dieses Jahrzehnts um mindestens 50 % reduzieren. Aber wie soll das klappen? Internet aus, gar kein Auto mehr fahren, nur noch zuhause bleiben? Das ist keine Lösung! Also müssen andere wirkungsvolle Maßnahmen her. Ein Beispiel dafür wäre umgehend aus der Kohlestromproduktion auszusteigen. Es führt kein Weg daran vorbei komplett auf erneuerbare Energien umzusteigen. 2019 wurden 53,9 % des Stroms durch nicht-erneuerbare Energien erzeugt. Dieser Wert ist entschieden zu hoch! Wenn wir also diesen Anteil senken, haben wir schon viel gewonnen.

Wichtig ist, dass alle sich anstrengen und konsequent gehandelt wird, denn es geht um unsere Lebensgrundlage!
Im nächsten Blogeintrag erfahrt ihr was jede:r von euch selbst tun kann, um die Klimakrise zu bremsen.

Alle Quellen zu diesem Blogartikel findet ihr hier: Quellen Fakten zur Klimakrise

 

Bildquellen: Klimadiagramm, scientists for futureCO2-Konzentration, Global Monitoring Laboratory

Quelle Beitragsbild: Pixabay/TheDigitalArtist