Minimalismus, Nachhaltigkeit und die Königsfrage: was brauche ich wirklich?

[reka-Newsletter] erschienen am 16.11.2021

Liebe:r Klimaschutz-Interessierte:r,

heute erwartet Dich der letzte inhaltliche Newsletter aus der Reihe Klima.IMPULSE. Die Veranstaltungsreihe Klima.IMPULSE wird gefördert vom Regionalverband Großraum Braunschweig. In diesem ausführlichen Newsletter widmen wir uns dem Thema Minimalismus und Suffizienz. Suffizienz steht für Genügsamkeit und auch Minimalismus bedeutet bewusster Konsum und Reduzierung Deines Hab und Guts auf das Wesentliche.

Dieser Newsletter soll nun dazu inspirieren, sich diesem minimalistischen Lebensgefühl zu nähern und sich dem Prozess hinzugeben.
Nimm Dir etwas Zeit für diesen Newsletter. Entsprechend des Themas haben wir diesen Newsletter – trotz vieler möglicher Informationen – minimalistisch gestaltet und nach einer Einführung diesmal kleine, kurze Hinweise gegeben mit weiterführenden Links. So könnt ihr ganz gezielt raussuchen, was Euch interessiert. Viel Spaß beim Minimalisieren!

Der Newsletter „Minimalismus, Nachhaltigkeit und die Königsfrage: Was brauche ich wirklich?“ kann auch auf unserer Website unter https://www.r-eka.de/aktuelles/infoblog/energie-und-wasser-nachhaltig-nutzen/ abgerufen werden.

 

Minimalismus und die Königsfrage: was brauche ich wirklich?

Bei unseren Veranstaltungen und in unseren Beratungsgesprächen rund um das Thema Nachhaltig Leben kommen wir früher oder später auf die Frage: Was brauchst Du wirklich? Sich immer wieder dieser Frage ehrlich und aufrichtig zu stellen, ist Teil des Prozesses auf dem Weg in ein nachhaltiges Leben. Diese Frage bezieht sich nicht nur auf das Thema Konsum, sie kann letztlich auf alle Fragen des täglichen Lebens angewendet werden.

Durch unser gesellschaftliches Umfeld, aber auch durch Werbung und durch das wirtschaftliche Wachstumsdogma ist der Blick darauf oft etwas vernebelt. Es braucht etwas Zeit und Reflexion, um dahinter zu kommen, was wir wirklich brauchen. Also gehört auch eine Portion Entschleunigung dazu und die Frage, welches Bedürfnis hinter meinem Konsumwunsch möglicherweise steckt und wie ich dieses Bedürfnis vielleicht auch anders als durch Konsum decken kann.

Was für jeden die Frage „Was brauche ich wirklich?“ und letztlich Minimalismus bedeutet, kann individuell sehr unterschiedlich sein und bemisst sich sicherlich nicht an den Anzahl der Dinge, die man hat. Es geht nicht um Verzicht, sondern um ein Lebensgefühl, in dem viel Freiheit und Leichtigkeit entstehen kann: Platz für Neues, Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben und weniger Verpflichtungen und mehr Entschleunigung.

Dabei ist Minimalismus ein Prozess, der sich laufend weiterentwickelt und nicht linear verläuft. Angelehnt an das Bild einer Spirale rutscht man immer wieder eine Runde tiefer und entwickelt so sein eigenes minimalistisches Leben weiter. Was man heute noch braucht, ist vielleicht in einem Jahr nicht mehr wichtig. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Erforschen der Frage: was ist wirklich wichtig?

 

Über Verzicht, Wohlstand und weniger ist mehr

Happy Planet Index: Mit dem Happy Planet Index werden Länder einem Ranking unterworfen, das neben der Umweltbelastung die Zufriedenheit der Menschen und die Lebenserwartung berücksichtigt. Seit Jahren ist Costa Rica führend bei diesem Ranking und zeigt, dass gutes Leben auch ohne übertriebenen Konsum möglich ist. Hierzu ein Artikel aus der taz: https://taz.de/Happy-Planet-Index-vorgestellt/!5806306/

Postwachstum: Wie definieren wir Wohlstand und wie ist das ohne Wirtschaftswachstum möglich? Niko Paech war dieses Jahr in Braunschweig und beschäftigt sich seit Jahren mit der Postwachstumsökonomie. Bereits im März 2020 hat er zusammen mit Manfred Folkers das Buch „All you need is less“ herausgebracht. Ein schöner Einstieg in das Thema Postwachstum. EinenTrailer zu diesem Thema findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=jsIRWv79mr8

Perspective Daily ist qualitativ hochwertiger Journalismus in minimalistischer Dosierung. Jeden Tag ein ausführlicher, gut recherchierter Artikel rund um die Themen Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Bildung und viele mehr. Das Ganze funktioniert ein bisschen wie solidarische Landwirtschaft: über 60 Euro im Jahr Mitgliedsbeitrag finanziert man die journalistische Arbeit und erhält als Ernte jeden Tag einen Artikel. Als Einstieg hier der Artikel „Wie Du die Kunst des Nichtstuns für dich entdeckst“: https://perspective-daily.de/article/1859/if2MWeK5

 

Digitale Suffizienz und digitaler Minimalismus

Die sozialen Medien, die Zunahme an digitalen Angeboten und die verstärkte Nutzung von Technik bringen viele Menschen an ihre Grenzen. Hier kann es besonders wertvoll sein, sich den folgenden Fragen zu stellen: „Was brauche ich wirklich?“ und „Was steckt eigentlich dahinter?“ Geht es „nur“ um mein Bedürfnis dazuzugehören? Warum schaue ich ständig auf mein Handy und prüfe, ob eine neue Nachricht dazugekommen ist? Warum muss es schon wieder ein neues Gerät sein? Die Podcastfolge Nr. 37 von Vanilla Mind zeigt Dir, warum zu viel digitale Medien unser Gehirn negativ verändert, wie man selbstbestimmt mit Medien und Technologien umgehen kann und gibt Dir Tipps zum digitalen Entrümpeln: https://vanilla-mind.de/digitaler-minimalismus/

Nicht nur die sozialen Medien sind ein Aspekt, den man suffizienter oder minimalistisch betrachten kann. Gestaltet man das eigene digitale Umfeld suffizient und nachhaltig, ist es sinnvoll, Geräte so lange wie möglich zu nutzen, damit so wenig wie möglich neu produziert werden muss (Techniksuffizienz). Auch bei den Datenströmen ist es wichtig genau hinzuschauen (Datensuffizienz): also zum Beispiel die Email-Anhänge möglichst klein halten oder die Qualität der Fotos / Videos auf dem Smartphone auf das wirklich notwendige Maß zu reduzieren – häufig sind diese so voreingestellt, dass sie in Plakatgröße hochwertig ausgedruckt werden können. Das ist jedoch selten nötig und verstopft unnötig den eigenen Speicher und führt möglicherweise dazu, dass ich das Gerät nicht so lange nutze.
Die BUNDjugend hat Infos zur digitalen Suffizienz zusammengestellt, hier kannst Du Dich weiter informieren: https://www.bundjugend.de/projekte/mit-suffizienz-zum-guten-leben-fuer-alle/digitale-suffizienz/

 

Minimalistisch Leben und Arbeiten

Unser Projekt wandel.WOHNPARK

Der wandel.WOHNPARK ist unser Herzensprojekt: Ein ökologisches Gemeinschaftsprojekt mit Tiny Houses.

In der Gruppe minimalistisch zu leben bringt mehrere Vorteile: Es ist nicht nur schön, nette Menschen um sich herum zu haben, es führt auch dazu, dass viele Dinge geteilt werden können, ohne dass sie jeder besitzen muss. Wie sich die Projektgruppe wandel.WOHNPARK das vorstellt, kannst Du hier nachlesen: https://www.r-eka.de/projekte/wandel-schmiede/wandel-wohnpark
 

Minimalize-it: in der Gruppe minimalisieren

Außerdem bietet die reka Workshops zum Thema Minimalismus an. Nächste Workshops sind in Planung und finden voraussichtlich im Frühjahr / Sommer 2022 statt. Weitere Infos dazu findest Du hier: https://www.r-eka.de/minimalize-it/

Du willst auf dem Laufenden bleiben? Zum wandel.WOHNPARK und zu minimalize-it bieten wir jeweils einen eigenen Newsletter an, hier geht’s zur Anmeldung: https://www.r-eka.de/mitmachen/newsletter-abonnieren/

 

Weitere Angebote im Netz zum Thema Minimalismus

Doku „Anders Leben“ – Lilly Meller hat im Rahmen ihres Freiwilligen Jahres bei Radio Okerwelle die zweiteilige Doku „Alles anders als bisher – müssen wir anders leben?“ als Hörbeitrag erstellt und wurde 2020 mit dem Niedersächsischen Medienpreis ausgezeichnet. Hier kannst Du Dir die Sendung anhören: https://www.youtube.com/watch?v=DQhc5T8W-w8&list=PLxCkqYyHNScyjU0VT2LzGLkWcS5M1x5J4

Viele Coaches und Berater:innen beschäftigen sich auch mit dem Thema Minimalismus und der Frage: „Was brauche ich wirklich?“ Veit Lindau geht dieser Frage zum Beispiel in seinem Buch „Seelengev*gelt. Manifest für das Leben“ der Frage intensiv auf den Grund. Denn auch in meiner Lebensplanung, in dem wie ich arbeiten möchte, kann mich diese Frage weiter bringen.

Stefanie Adam betreibt die Website www.feineseele.de und hat kürzlich ihre Wohnung in Hamburg aufgegeben, um minimalistisch in einem Campingbus zu leben. Eine inspirierende Annäherung an Minimalismus findet ihr auf der Website und in ihrem Newsletter.

Katharina Tempel (Glücksdetektiv) hat einen Videopodcast zum Thema „Lass los! Ohne diese 7 Dinge lebt es sich leichter“ gemacht, indem es um die Dinge geht, von denen wir meinen, sie tun zu müssen oder zu sollen. Auch hier lohnt sich der minimalistische Blick und kann Dir ein großes Stück Freiheit bringen: https://www.youtube.com/watch?v=axoPVNQBh5Y

Und zum Abschluss: Wenn ihr mal Eure Konsumfrust raustanzen wollt, hier der Song „Konsuminfarkt“ von der Band Systemfehler https://www.youtube.com/watch?v=9SZauI1rTZc

Du hast eine spezielle Idee, wie Du Dich engagieren möchtest und Du weißt nicht so recht wie Du das umsetzen kannst? Du suchst Verbündete, eine Organisation, mit der Du einen Förderantrag stellen kannst oder über die Du Spenden sammeln kannst? Dann wende Dich gern an uns über kontakt@r-eka.de! Wir unterstützen Dich gern.

Solltest Du keine Zeit haben, Dich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen, übernehmen wir das gern für Dich. Mit Deiner Spende finanzieren wir Arbeitsplätze für Klima-Aktivisten, die sich auch für nachhaltige Energie- und Wassernutzung und Klimaschutz allgemein hier in der Region einsetzen. Hier geht’s zu unserem Spendenformular: www.r-eka.de/spenden

Wenn Du noch mehr über uns erfahren willst und wie Du die Macht Deines Geldes für den sozial-ökologischen Wandel nutzen kannst, schau doch mal hier vorbei: www.r-eka.de/greeninvest

Dieser Newsletter rund um klimafreundlichen Konsum wurde gefördet vom Regionalverband Großraum Braunschweig.