Energie und Wasser nachhaltig nutzen

[reka-Newsletter] erschienen am 03.11.2021

Liebe:r Klimaschutz-Interessierte:r,

heute erwartet Dich der dritte inhaltliche Newsletter aus der Reihe Klima.IMPULSE. Die Veranstaltungsreihe Klima.IMPULSE wird gefördert vom Regionalverband Großraum Braunschweig und in diesem ausführlichen Newsletter widmen wir uns dem Thema Energie und Wasser. Energie und Wasser gehören zu den grundlegendsten Elementen, die Leben auf diesem Planeten ermöglichen. Wie Du mit diesen Ressourcen achtsam umgehen kannst, erfährst Du in diesem Newsletter.

Übrigens: am Sonntag, 07.11.2021, kannst Du am Workshop „Nachhaltig Leben“ teilnehmen! Noch sind Plätze frei. Einfach eine Email an kontakt@r-eka.de schicken, dann erhältst Du die Zugangsdaten. Mehr zu der Veranstaltung findest Du hier: www.r-eka.de/event/klima-impuls-workshop-nachhaltig-leben

 

Energie steckt überall drin!

Egal ob Möbel, Kleidung, Haushaltsgeräte oder andere technische Geräte, Lebensmittel, unser Dach über dem Kopf oder die Art und Weise, wie wir unterwegs sind: Überall wird mindestens für die Herstellung Energie benötigt, häufig aber auch im Betrieb und immer auch für die Entsorgung. Und nicht nur Energie steckt überall drin, überall sind auch Menschen beteiligt, die uns ermöglichen all diese tollen Dinge zu nutzen. Daher ist unweigerlich immer Klimaschutz auch mit dem Thema Gesellschaft und Arbeitsbedingungen verknüpft. Und spätestens beim Thema Entsorgung – aber häufig auch schon bei der Herstellung und Nutzung – kommen noch die vielen Auswirkungen auf unsere Mitwelt hinzu, durch Schadstoffeinträge in die Luft, Wasser oder die Erde. Es gibt also genügend Gründe, sorgsam mit all dem, was uns umgibt, umzugehen. Und eben auch auf eine energiesparende Lebensweise zu achten. Doch wie soll das gehen? Und wo ist es am sinnvollsten anzusetzen? Darauf gibt Dir dieser Newsletter ein paar Antworten. Viel Spaß beim Lesen!

Übrigens: Auch wir Menschen „enthalten“ Energie – etwa 100 Watt pro Person rechnet man überschlägig, wenn man die Anzahl der Menschen in einem Gebäude bei der Berechnung der Heizleistung berücksichtigt. Wenn also mal bei Euch die Heizung ausfallen sollte – einfach ein paar Menschen einladen 😉

 

Energie sparen – was solltest Du beachten?

Die beste Kilowattstunde (kWh) ist die nicht (ver-) gebrauchte kWh. Es ist also immer wichtig, erstmal zu fragen, wie kann ich meinen eigenen Energieverbraucht so gering wie möglich halten? In einem zweiten Schritt geht es dann erst darum, zu überlegen, wie diese Energie bereitgestellt wird. Im Sinne des Klimaschutzes ist es dafür am besten, wenn wir diese Energie möglichst aus Erneuerbaren Energiequellen gewinnen können und diese bis zur Nutzung keinen weiten Weg zurücklegen müssen und möglichst wenig gespeichert werden muss. Nur ein minimaler Rest sollte noch übergangsweise mit fossilen Energieträgern bereitgestellt werden.

  1. Energie sparen
  2. Saubere Energie nutzen
  3. Fossile Energie schnellstmöglich ausschalten

Hier kommen ein paar Beispiele, wie man diese drei Schritte umsetzen kann:

 

Haus und Wohnung: Energiebedarf senken

Der erste Schritt bei der Wohnsituation: Größe und die Lage überprüfen!
Heizenergie und Energie für Mobilität haben im Regelfall den größten Anteil am eigenen Energiebedarf. Daher ist es sinnvoll, zu überlegen:

  • Wie viel Platz benötige ich wirklich?
  • Welcher Standort ist geeignet, um möglichst viel zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein zu können?
  • Gibt es einen Carsharing-Standort in der Nähe?

Das kann sich natürlich alles je nach Lebenssituation ändern und die Bedürfnisse einer ganzen Familie machen es nicht einfach. Eine modulare Bauweise, die es ermöglicht, Räume hinzuzuschalten oder abzugeben, ist dafür hilfreich. Auch Einfamilienhäuser kann man so planen, dass eine separate Wohnung eingerichtet werden kann, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
In unserem Gemeinschaftsprojekt mit Tiny Houses, dem wandel.WOHNPARK, wollen wir nicht nur minimalistisch wohnen, wir berücksichtigen dabei auch das modulare Bauen, damit im Projekt Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen zusammen wohnen können und nicht wegziehen müssen, wenn sich ihre Lebenssituation ändert. Hier findest Du weitere Infos zu dem Projekt: www.r-eka.de/projekte/wandel-schmiede/wandel-wohnpark

Geht es um das Thema Sanieren, dann gilt die Prämisse „Erst dämmen, dann sauber heizen!“. Wenn der Heizenergiebedarf gering ist, reduziert sich die notwendige Heizleistung, was sich natürlich positiv auf Umwelt und Geldbeutel auswirkt. Wärmepumpen sind als ökologische Heizung bekannt. Allerdings ist es durchaus zu überdenken, ob überhaupt ein aufwändiges wassergeführtes Heizsystem notwendig ist? Denn bei einer guten Dämmung des Gebäudes kann es durchaus sinnvoll sein mit Ökostrom direkt zu heizen. Dann aber natürlich nicht mit dem ineffizienten und veralteten System wie Nachtspeicheröfen, sondern mit einer effizienten Infrarot- oder Wärmewellenheizung. Dieses Panele können auch in „kalten Ecken“ in Altbauten oder an anderen Stellen sinnvoll als Zusatzheizung eingesetzt werden.

Tipps, wie man Heizenergie sparen kann, findest Du hier: www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen

Wer Beratungsbedarf rund um Energiefragen hat, kann sich entweder an die Energieberatungsstelle der Stadt Braunschweig, an die Niedersächsischen Energieagentur KEAN, an die Verbraucherzentrale oder auch an unseren Verein wenden.

Hier ein paar Links:

www.braunschweig.de/leben/umwelt_naturschutz/klima/ernergieberatung/energieberatung_start.php
www.klimaschutz-niedersachsen.de/energieberatung/index.php
www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/unsere-beratungsthemen
www.r-eka.de/projekte/energieberatung

 

Haus und Wohnung: Umstieg auf Ökostrom

Auch hier gilt natürlich erstmal: Strom einsparen. Unsere Lebensweise hat sich schon stark verändert und dadurch ist der Strombedarf in den letzten Jahren stark gestiegen – durch Digitalisierung und Kopplung von Sektoren (z. B. mehr Strombedarf für Mobilität und Heizung) wird sich dieser Effekt auch noch verstärken. Daher ist es besonders wichtig, trotzdem zu schauen, wo man den eigenen Strombedarf reduzieren kann, um dann den verbleibenden Bedarf aus Erneuerbaren Energien zu decken.

Hier gibt’s Tipps zum Stromsparen: www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen

Wenn man über ein eigenes Dach verfügt, ist es naheliegend, darauf eine eigene Solarstromanlage (Photovoltaikanlage) installieren zu lassen. Die Ausrichtung ist nicht mehr so entscheidend für die Wirtschaftlichkeit wie vor einigen Jahren. Lediglich eine starke Verschattung kann einen Hinderungsgrund darstellen – ansonsten ist nur eine Sonnenfinsternis der Super-GAU dieses Stromerzeugungssystems.

Einen ersten Eindruck, ob das eigene Dach geeignet ist, kann man im Solardachkataster der Region Braunschweig ablesen: www.solardach-regionalverband.de

Wenn Du mehr ins Detail gehen möchtest, kannst Du einen Solarcheck der KEAN machen lassen. Neben Solarstrom kannst Du dabei auch mehr über die solare Warmwassergewinnung  erfahren (auch für die Unterstützung der Heizenergie): www.klimaschutz-niedersachsen.de/energieberatung/hauseigentuemer/solar-check.php

Wenn man kein eigenes Dach besitzt oder die eigene Anlage den Bedarf nicht komplett abdeckt, ist der Wechsel für den Strombezug einfach: Der Umstieg auf Ökostrom. Auch hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn manche bieten zwar den Tarif an, aber investieren nicht in zusätzliche Anlagen für Erneuerbare Energien.

Auf Utopia findest Du dazu einen Artikel, in dem acht empfehlenswerte Ökostrom-Unternehmen dargestellt sind: utopia.de/ratgeber/oekostrom-tarife-vergleich

Übrigens: In der Stadtbibliothek in Braunschweig kann man ein Strommessgerät ausleihen! Damit kommst den Energiefressern in Deiner Wohnung auf die Spur…!

 

Mobilität: Verzicht auf das eigene Auto

Wenn Du einen passenden Wohnort gefunden hast, der Dir ermöglicht viel zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zu erledigen, kannst Du möglicherweise auch auf ein eigenes Auto verzichten. Hilfreich ist es, wenn ein Carsharing-Standort in der Nähe ist, für den Fall, dass man doch mal ein Auto benötigt. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn es im Quartier Lastenräder gibt oder man für längere Strecken auch mal auf ein E-Bike zurück greifen kann. Sinnvollerweise lädt man das natürlich mit Ökostrom.

 

Mythen und Fakten zur Energiewende

Immer wieder kursieren fragliche Argumente, Mythen oder Du möchtest einfach nur Fakten hinterfragen. Das WorldWideWeb bietet dafür umfassende Informationen, mit denen Du Dich aufschlauen kannst:

Die Klima-Arena räumt mit 3 Mythen rund um die Energiewende hier auf: klima-arena.de/die-klima-arena/klimaneutral/energiewende-und-mythen

Und auch Greenpeace hat sich mit Mythen rund um das Thema Energie und Klimaschutz beschäftigt: www.greenpeace.de/themen/energiewende/mythen-der-energiewende

Und hier gibt’s Fakten, Fakten, Fakten: www.klimafakten.de/fakten-statt-behauptungen/fakt-ist

Interessant für eine gute Argumentation rund um Klimawandel und Energiewende ist auch das sog. „Unsicherheitshandbuch“: www.klimafakten.de/meldung/das-unsicherheits-handbuch

Was Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung „Energie, Verkehr, Umwelt“ am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance, über Mythen rund um die Energiewende zu sagen hat, findest Du hier: www.capital.de/wirtschaft-politik/energiewende-mythen-reloaded

Wenn Du Dich öffentlich politisch einmischen willst, gibt es hier gute Plakate und Sharepics, die Du verbreiten kannst: www.deinplakatfuerunserezukunft.de, www.energiewende.eu, www.facebook.com/klima.memes (auch auf Instagram und Twitter)

Die Themen Klimaschutz und Energiewende auch mal humorvoll: www.graslutscher.de

 

Wasser macht Leben erst möglich

Nur knapp 3% der Wasservorkommen auf der Erde sind Süßwasser. Die Anforderung an Trinkwasser sind hoch und in der Trinkwassergewinnung steckt auch wieder viel Energie: Bis das wunderbare kühle Nass aus unserem  Wasserhahn kommt, war es bereits Teil des natürlichen Wasserkreislaufs und Teil des Klärkreislaufs. Kläranlagen bereiten unser genutztes Wasser so auf, dass es wieder bedenkenlos einem Fluss zugeführt werden kann. Die weitere Trinkwasseraufarbeitung übernimmt unser Planet: Das Wasser versickert über verschiedene Gesteinsschichten und wird dadurch sauber. Ist es einmal zu Grundwasser geworden, ist es trinkbar. Nur in seltenen Fällen muss noch durch Zugabe von z. B. Chlor die Hygiene abgesichert werden. Hier in unserer Region profitieren wir von Talsperren im Harz, in denen Trinkwasser gesammelt wird und uns so das ganze Jahr zur Verfügung steht. Aber bis es aus dem Harz in unserem Wasserhahn ankommt, ist ein weiter Weg. Um diesen zurückzulegen, ist auch wiederum Energieeinsatz nötig.

Der Klimawandel und die extreme landwirtschaftliche Nutzung fordern unsere Trinkwasservorräte zusätzlich heraus. In manchen Regionen wird das Wasser immer knapper und in anderen Regionen gelangen Schadstoffe aus der Landwirtschaft in das Grundwasser. Alles nicht im Sinne unseres Überlebenswillens 😉 Daher gilt auch hier: ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser zahlt sich für alle aus.

Zum Weiterlesen: https://www.quarks.de/umwelt/faq-so-viel-wasser-gibt-es-auf-der-erde/

 

Wasser sparen – achtsamer Umgang mit dem Lebenselixier!

Der Hauptbedarf für Wasser liegt beim Waschen, Putzen, Toilettenspülung und bei der Lebensmittelherstellung. Aktuell verwenden wir hochwertiges Trinkwasser für all diese Anwendungen. Nicht überall ist das nötig – 40% Trinkwasser können wir leicht durch Regenwasser ersetzen. Daher ist es durchaus sinnvoll, über die Nutzung von Regenwasser nachzudenken. Das ist möglich für die Toilettenspülung, beim Wäsche waschen, beim Putzen und natürlich im Garten.

Neben der Menge an Wasser, die wir nutzen, spielt natürlich auch eine Rolle, was wir dem Wasser hinzufügen. Fett kann nur mit einem sehr großen Aufwand wieder aus dem Wasser entfernt werden. Daher unbedingt Fettreste von Gebratenem usw. im Restmüll entsorgen (in manchen Kommunen ist Fett im Biomüll erlaubt). Zum Beispiel die Pfanne nach dem Braten mit einem Papiertaschentuch auswischen und das anschließend entsorgen. Auch bei der Dosierung von Wasch-, Putz- und Spülmitteln sollte besonders darauf geachtet werden, möglichst wenig zu nutzen. Die Brotkrümel vom Brettchen lassen sich zum Beispiel auch einfach mit klarem Wasser abwaschen. Und beim Waschmittel spielt neben dem Verschmutzungsgrad besonders der Härtegrad eine Rolle für die sinnvolle Dosierung. Hier kann ein Baukastensystem hilfreich sein, damit nur die Bausteine des Waschmittels zum Einsatz kommen, die auch wirklich für den Waschgang benötigt werden.

Die Plattform smarticular.net bietet viele hilfreiche Informationen rund um nachhaltiges Waschen und Putzen, schau doch mal hier: www.smarticular.net/themen/haushalt

Hier kannst Du Deinen eigenen Wasserverbrauch einordnen und Tipps finden, wie Du Deinen eigenen Wasserverbrauch reduzieren kannst: www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen/warmwasser/wasser-sparen-die-10-besten-tipps

Ansonsten kannst Du Dich dafür einsetzen, dass Flächen entsiegelt werden, also wieder bepflanzt und dass Wälder aufgeforstet werden. Der Bewuchs sorgt auf natürlich Weise für eine optimale Grundwasserbildung, eine hohe Pflanzenverdunstung  und für einen geringen Oberflächenabfluss. Besonders durch das erhöhte Risiko von Starkregenereignissen durch den fortgeschrittenen Klimawandel ist es besonders wichtig, den Oberflächenabfluss möglichst gering zu halten.

Dem Thema Aufforstung widmet sich auch die in der reka organisierte Gruppe „Friends of the Forest“, die sich im Harz engagieren: www.r-eka.de/projekte/friends-of-the-forest

Inwiefern Wasserverbrauch bei der Lebensmittelherstellung eine Rolle spielt, kannst Du hier im Artikel von Perspective-Daily nachlesen:

perspective-daily.de/story/1-dieses-umweltproblem-wird-durch-veganismus-noch-schlimmer/VUA6gCNd

Du hast eine spezielle Idee, wie Du Dich engagieren möchtest und Du weißt nicht so recht wie Du das umsetzen kannst? Du suchst Verbündete, eine Organisation, mit der Du einen Förderantrag stellen kannst oder über die Du Spenden sammeln kannst? Dann wende Dich gern an uns über kontakt@r-eka.de! Wir unterstützen Dich gern.

Solltest Du keine Zeit haben, Dich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen, übernehmen wir das gern für Dich. Mit Deiner Spende finanzieren wir Arbeitsplätze für Klima-Aktivisten, die sich auch für nachhaltige Energie- und Wassernutzung und Klimaschutz allgemein hier in der Region einsetzen. Hier geht’s zu unserem Spendenformular: www.r-eka.de/spenden

Wenn Du noch mehr über uns erfahren willst und wie Du die Macht Deines Geldes für den sozial-ökologischen Wandel nutzen kannst, schau doch mal hier vorbei: www.r-eka.de/greeninvest

Dieser Newsletter rund um klimafreundlichen Konsum wurde gefördert vom Regionalverband Großraum Braunschweig.