Rassismus, Sexismus und die Klimakrise

Am 08. März war der sogenannte „Weltfrauentag“, der oft auch als „Feministischer Kampftag“ bezeichnet wird. Das soll zeigen, dass es um mehr als die Gleichstellung zwischen Mann und Frau geht, sondern um alle negativen Auswirkungen des Patriarchats.

In diesem Beitrag möchte ich aufzeigen, warum dieser Tag auch für die Bekämpfung der Klimakrise wichtig ist.
Oft werden die Klimakrise und Diskriminierung von FLINTA*, BIPoC (Definitionen s. unten) und anderen benachteiligten Gruppen als einzelne Probleme angesehen. Dem ist aber nicht so. Denn die Klimakrise und Diskriminierung haben die gleiche Ursache, den Kapitalismus und das Patriarchat. Daher kann die Klimakrise nur gelöst werden, wenn wir uns bestehenden Ungerechtigkeiten stellen und diese beheben.
Mein Ziel mit diesem Beitrag ist es für das Thema zu sensibilisieren und mir ist bewusst, dass ich den Großteil der hier beschriebenen Diskriminierungserfahrungen nicht nachvollziehen kann. Ich versuche hier, das was ich zu dem Thema gelesen und gehört habe widerzugeben. Ich bin immer offen für Anregungen!

Definition FLINTA*: FLINTA* steht für Frauen, Lesben, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen. Was genau diese Begriffe bedeuten, erfährst du hier: https://queer-lexikon.net/glossar/

Definition BIPoC laut des Migrationsrats Berlin e.V.: BIPoC ist die Abkürzung von Black, Indigenous, People of Color und bedeutet auf Deutsch Schwarz, Indigen und der Begriff People of Color wird nicht übersetzt. All diese Begriffe sind politische Selbstbezeichnungen. Das bedeutet, sie sind aus einem Widerstand entstanden und stehen bis heute für die Kämpfe gegen diese Unterdrückungen und für mehr Gleichberechtigung.

 
Menschen, die benachteiligt und diskriminiert werden, sind und werden stärker von der Klimakrise betroffen sein.

 

Die Klimakrise sorgt schon jetzt dafür, dass Menschen im globalen Süden aus ihrer Heimat fliehen müssen, weil ihre Lebensgrundlagen durch Dürren, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen zerstört werden und das obwohl sie quasi gar nicht zur Klimakrise beitragen. Andererseits leben wir in der westlichen Welt, als ob nichts wäre und ignorieren die Konsequenzen für Menschen im globalen Süden. Das ist Rassismus!
Genaueres, warum die Klimakrise und Rassismus eng miteinander verbunden sind, erfährst zum Beispiel du hier: https://systemchange-not-climatechange.at/de/klimakrise-und-rassismus-zwei-probleme-eine-ursache/

Außerdem waren z.B. bei dem Zyklon Sidr in Bangladesch 80% der Opfer weiblich. Das ist die Folge von Rollenbildern und Diskriminierung von Frauen. Denn sie sind meist für die Sorgearbeit von Kindern und älteren Menschen zuständig und müssen bei Naturkatastrophen so nicht nur sich selbst, sondern auch Andere retten.
Weitere Infos dazu und warum die Ungerechtigkeiten auch im globalen Norden durch die Klimakrise verstärkt werden, erfährst du zum Beispiel auch hier: https://systemchange-not-climatechange.at/de/klimakrise-und-rassismus-zwei-probleme-eine-ursache/
Auch im Blog von Greenpeace Deutschland wurde ein Beitrag dazu veröffentlicht, warum Klimagerechtigkeit Feminismus braucht:
https://blog.greenpeace.de/artikel/klimagerechtigkeit-braucht-feminismus

 

Auch während der Coronakrise lassen sich deutliche Unterschiede erkennen.

 

Laut der WHO sind 70 % der in dem Bereich „Health Workforce“ arbeitenden Menschen Frauen. Auch für die Betreuung der Kinder sind während der Pandemie meist FLINTA* zu ständig, wodurch sie beruflich zurückstecken müssen. Männer hingegen konnten teilweise sogar profitierten.
Weitere Infos dazu findet du z.B. hier: https://taz.de/Corona-ist-weiblich/!5670768/
Auf den Zusammenhang zwischen der Klimakrise und der Coronapandemie werde ich in einem anderen Beitrag genauer eingehen.

 

Generell finde ich, dass es wichtig ist sich bewusst zu machen, dass Diskriminierung jeglicher Form durch die Klimakrise verstärkt wird und wir Klimagerechtigkeit nur erreichen können, wenn wir uns Ungerechtigkeiten stellen. Dabei muss uns auch klar sein, dass wir nicht Schuld daran sind, dass die Welt ist, wie sie ist. All das sind Folgen von Hunderten von Jahren mit Diskrminierung.
Uns muss bewusst sein, dass wir in einer rassistischen und sexistischen Welt leben und dass jede:r diskriminierende Denkmuster hat, aber wenn du nichts gegen diese Denkmuster tust, unterstützt du genau diese. Wie auch die Band „Die Ärzte“ im Song „Deine Schuld“ sagt: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“

 

Die Quellen zum Beitrag findest du hier: Quellen_Rassismus, Sexismus und Klimakrise

Quelle zum Beitragsbild: pixabay_geralt