Die Reihe ist vorbei. Was nun?
Dankeschön an alle Teilnehmenden, die mitgemacht haben! Wir wünschen euch alles Gute für eure weiteren Aktivitäten rund um Klimaschutz!
Du hast Interesse an der klima.fit-Reihe und bist traurig, dass du nicht dabei sein konntest? Kein Problem. Es ist unser Plan im Jahr 2024 wieder in Kooperation mit der VHS und der Stadt den klima.fit-Kurs anbieten zu können und wir sind da auch mit der Stadt im Gespräch. Wenn es soweit ist, kannst Du unter Termine dort die nächsten Veranstaltungen sehen. Hier auf der Karte kannst du außerdem alle klima.fit Kurse in ganz Deutschland finden. Außerdem kannst Du Dich, wenn du dich zum Thema Klimawandel weiterbilden willst, auf die nächste „TU For Future“-Reihe an der Technischen Universität Braunschweig im Wintersemester freuen, an denen auch Nicht-Studierende teilnehmen können. Dabei gibt es auch frei verfügbare Videoaufnahmen von den letzten „TU For Future“-Reihen auf dem Youtube Kanal von Fridays For Future Braunschweig. Oder du schaust auf der Webseite der VHS nach weiteren interessanten Kursen. Auch die reka hat immer Mal wieder Workshop-Reihen anzubieten, also schau immer mal wieder auf unserer Webseite vorbei. Abonniere gerne auch unseren Newsletter, um über klimarelevante Aktionen und Projekte in der Region informiert zu werden.
Was beinhaltet der Kurs „klima.fit“ überhaupt so generell?
Die Klimakrise betrifft uns alle. Von Dürren, sich verschiebenden Klimazonen und steigendem Meeresspiegel ist auch Deutschland betroffen. Die bundesweite Politik kann dabei so einiges entscheiden und Rahmenbedingungen schaffen, um die Klimakrise auszubremsen, aber letztendlich wird viel auf der kommunalen und individuellen Ebene umgesetzt. Wir stecken dabei alle im selben Boot und können den Prozess der Transformation unterstützen. Genau zu diesem Zweck soll der Kurs klima.fit das lokale Engagement für Klimaschutz stärken und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Dabei ist der Kurs für alle Interessierte offen, da die Lösung der Klimakrise so kompliziert und vielfältig ist, dass wir jede Person aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen gebrauchen können. Dabei werden die Teilnehmer:innen selbst Multiplikator:innen für die behandelten Klima-Themen. Der Kurs setzt dabei an verschiedenen Ebenen an. Zum einen gibt es die private, konsumorientierte Ebene. Dazu gehören konkrete Tipps und Wissen über individuelle Veränderungsmöglichkeiten zum Bereich Energie, Ernährung und Mobilität. Dann gibt es die berufliche Ebene, wo du in dem Kurs erfährst, was du an deinem Arbeitsplatz an Klimaschutzmaßnahmen umsetzen kannst. Und schlussendlich die politische, kommunale Ebene. Dort erfahren die Teilnehmer:innen von den lokalen Klimawandelfolgen, sowie die Anpassungsmaßnahmen an diese und die Klimaschutzmaßnahmen der Stadt Braunschweig. Während einem klima.fit-Kurs gibt es außerdem die Gelegenheit mit Klimaforscher:innen, Expert:innen, anderen Aktiven und dem Klimaschutzmanagement der Stadt aufzunehmen und sich zu vernetzen. Diese Kurse werden deutschlandweit angeboten und werden von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Nationalen Klimaschutz Initiative gefördert.
Der Kurs besteht aus 6 verschiedenen Kursabenden von 1,5 bis 3 Stunden. Zu den Inhalten gehören die Grundlagen und Ursachen des Klimawandels, Expert:innendialoge, Regionale Folgen, Tipps zu Energie, Ernährung und Mobilität und gemeinsame Klimaschutzaktionen in der Region. Die Kursabende werden teilweise in Präsenz und teilweise überregional online mit Unterstützung von Experten aus der Wissenschaft durchgeführt. Regional wird der Kurs individuell ergänzt durch die Kontaktherstellung zu Aktivistengruppen und Initiativen sowie Experten für regionale Themen rund um das Thema Klimakrise. Das Kurskonzept wurde entwickelt von WWF und von dem Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) und es wurde bundesweit evaluiert von der Universität Hamburg.
Hier findest du weitere Informationen zur klima.fit Kampagne und hier findest du weitere klima.fit Kurse in ganz Deutschland.
Klima.fit in Braunschweig!
Auch in Braunschweig gab es vom 22.03.2023 bis zum 14.06.2023 einen klima.fit-Kurs! Dabei haben 16 Personen teilgenommen. Die Kursleitung für den Braunschweiger klima.fit-Kurs hat reka-Klimaschutzberaterin Astrid Hilmer übernommen. Astrid Hilmer hat Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Umwelttechnik studiert. Sie ist Projektentwicklerin, Gemeinwohl-Ökonomie Beraterin i.A., freiberufliche Ingenieurin und Dozentin. Sie hat bereits Klimaschutzkonzepte und Mobilitätskonzepte bearbeitet und begleitet und entwickelt ökologische Gemeinschaftskonzepte wie den wandel.WOHNPARK BS mit erneuerbaren Energien (siehe www.wandelwohnpark.de). Als Expertin für Gruppen- und Einzelberatung für nachhaltiges Leben und Minimalismus hat sie bereits vielen Menschen zu einem nachhaltigeren Lebensstil verholfen. In der reka bringt sie sich als Netzwerkerin in der regionalen Umweltszene ein und ist am Aufbau von Bürgerunternehmen beteiligt. Mit ihrer Familie erhielt sie 2019 des Klimapreis der Stadt Braunschweig in der Kategorie „nachhaltiger Lebensstil“. Daher war sie auch geeignet für diesen Kurs in Braunschweig. Den zweiten Kursabend hat der 1. Vorsitzende der reka Heiko Hilmer durchgeführt. Als Partnerin hat die VHS Braunschweig den Kurs organisatorisch unterstützt und Räumlichkeiten bereitgestellt. Inhaltliche Beiträge des Klimaschutzmanagements der Braunschweiger Stadtverwaltung (Rabea Saad und Matthias Hots) rund um die Themen Klimawandelanpassung und das Klimaschutzkonzept 2.0 haben die Kursinhalte ergänzt
Im Kursabend 1 ging es in Braunschweig erst einmal um die Grundlagen zum Klimawandel. Dabei wurde der Unterschied zwischen Wetter und Klima, Temperaturanomalien von 1880 bis 2021, der Treibhauseffekt und die Zusammensetzung der Atmosphäre erläutert. Außerdem wurde der CO2-Anstieg heutzutage und damals verglichen und die CO2-Ursachen veranschaulicht. Zudem hat man in dem Kurs Informationen über weitere Auswirkungen von Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre , der Biosphäre und dem Ozean bekommen. Das Braunschweiger Klimaschutzmanagement hat sich und ihre Projekte dann anschließend vorgestellt und es wurde über die regionalen Klimawandelfolgen aufgeklärt. Letztendlich haben die Teilnehmenden zusammen die Klimafit-Challenge angefangen, wo sie Maßnahmen zur Reduktion ihres eigenen Fußabdrucks für 4 Wochen ausprobieren können.
Im Kursabend 2 wurde dann das Wissen über den Klimawandel vertieft. Nach einem kurzen Check-In zur klima.fit Challenge ging es um die Treibhausgasemission nach Sektoren in Deutschland und auf internationaler Ebene. Zudem wurde auch über die Treibhausgasemissionen nach Ländern und pro Kopf aufgeklärt. Super interessant waren diesmal Szenarien, die auf den neusten wissenschaftlichen Modellrechnungen basieren. Dazu gehörten Szenarien zur THG Reduktion aber auch die Szenarien, die sozioökonomische Faktoren mitberücksichtigen, wie es welche im IPCC zu finden gibt. Dann wurde nochmal auf den Unterschied von Klimaschutz und Klimaanpassung eingegangen und die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) vorgestellt. Zum Schluss ging es dann wieder um kommunalen Klimaschutz. Dabei ging es um die kommunale CO2-Bilanz, die Methodik der CO2-Erfassung, die Sektoren in Braunschweig. Zudem wurde das Klimaschutzkonzept und das Klimaanpassungskonzept von Braunschweig kurz vorgestellt.
Im Kursabend 3 wurden dann Fragen an Klimaforscher:innen vom Helmholtz-Zentrum für Polar. und Meeresforschung (AWI) und dem Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) gestellt. Dazu gehörten Dr. Klaus Grosfeld, Dr. Renate Treffeisen, Eva Kirschenmann, Anabel Küst, Ferdinand Altmann und Leonhard Günther. Diese haben neben ihren eine Reihe von nützlichen Tools und Informationsquellen verfügbar gemacht. Dazu gehört der Bericht der Klimabeobachtungsdienstes Copernicus, den die Teilnehmenden ebenfalls erklärt bekommen haben. Der Kurs fand online statt und wurde überregional von dem REKLIM durchgeführt. Themen waren das Verschwinden der Alpengletscher, Klimafolgen in Deutschland wie der Anstieg der mittleren Tagestemperatur, heißere Hitzewellen, mehr Hitzetote und Dürre, sowie einen beschädigten Wald. Außerdem noch die Funktion von Wäldern als Kohlenstoffsenke, die Bedeutung von Mooren besonders in Niedersachsen für das Klima und der Meeresspiegelanstieg in der Nordsee, aber auch global gesehen. Zudem wurde auch der IPCC Bericht 2023 vorgestellt und der Abschnitt zu Klimamitigation. Interessant waren auch hier wieder die SRES, RCP und SSP Szenarien. Als heftiges Thema kam danach die Kipppunkte, wozu Arktis, Antarktis, Grönland, Borealwälder, Permafrost, Methanhydrate, Atlantische Zirkulation, Monsune in Indien und Westafrika, El Nino, Korallenriffe, Regenwälder und marine Kohlenstoffpumpen gehören. Dabei wurde auch auf die Wechselwirkungen und Zeitpunkte des Kippens dieser selbstverstärkenden Prozesse eingegangen. Die Klimaforscher:innen haben außerdem von der Klimageschichte der Erde und die Frage beantwortet, warum die Arktis sich schneller erwärmt als der Rest der Welt. Zum Schluss wurde die Änderungen des Jetstreams und die Bedeutung von Aerosolen erläutert und Fragen von den Teilnehmenden beantwortet.
Im Kursabend 4 ging es dann um den CO2-Fußabdruck pro Kopf global und in Deutschland. Außerdem wurde darüber diskutiert wie man sich auf lokaler Ebene selbstständig in seinem Alltag für Klimaschutz einsetzen kann. Dabei wurde auch noch einmal über die klima.fit-Challenge reflektiert und Initiativen zu Klimaschutz in der Region vorgestellt. Dazu gehörten Extinktion Rebellion Braunschweig, der Ernährungsrat Braunschweig und Braunschweiger Land und der VCD Braunschweig. Außerdem gab es einen Online-Impuls von Experten Karl-Friedrich Weber vom BUND Helmstedt zu dem Thema regionale Folgen der Klimakrise. Mit den Initiativen hat sich ein reger Austausch über sinnvolle Aktivitäten ergeben und der Impuls des Experten hat zu einer interessanten Diskussion geführt.
Im Kursabend 5 wurden dann wissenschaftliche Expert:innen zum Thema Energie, Mobilität und Ernährung eingeladen. Der Kurs fand online statt und wurde überregional von dem REKLIM durchgeführt. Beim Thema Energie ging es um Wärmeschutz, Energieversorgung, Energiesparpotenziale, Solar und Windenergie und weitere Themen. Bei Mobilität dagegen war Wasserstoff versus Elektromobilität, Carsharing, andere sharing/rent Systeme, neue Mobilitätskonzepte, ÖPNV, Fahrradstadt und andere Verkehrswendethemen wichtig. Auch interessant waren die Themen zur Ernährung. Zum Schluss gab es wieder Raum für Vernetzung und Stärkung von Engagement in den einzelnen Themenbereichen.
Im letzten Kursabend 6 wurden die Ergebnisse der klima.fit-Challenge präsentiert und gemeinsame Erfolge gefeiert. Die Teilnehmer:innen erführen, was sie einsparen könnten, wenn diese Maßnahmen 1 Jahr durchgeführt würden oder 10% der deutschen Bevölkerung diese umsetzen würden. Es wurden Erfahrungen geteilt und der Kurs evaluiert. Dann ging es nochmal um das Thema wie Klimagespräche mit Verwandten zu Klimathemen wie regionalen Klimawandelfolgen verlaufen sind und es wurden weitere Ideen zum lokalen Engagement angeregt. Natürlich haben an diesem Abend die TN auch ihre Zertifikate erhalten. Die Pressemitteilung der Stadt BS zum Kurs findet ihr hier. Im Bild sind neben den Teilnehmenden die Kursleiter:innen Astrid und Heiko Hilmer, Rabea Saad von der Klimaschutzmanagement Braunschweig, Saskia Bothe von der VHS Braunschweig und ein Mitarbeitender der Uni Hamburg.