Ein großartiger Tag für die Verkehrswende!

Im August 2019 demonstrierten Umweltaktivisti mit spektakulären Aktionen in Wolfsburg für die Verkehrswende. Unter dem #BlockVW blockierten sie unter anderem einen Zug mit etwa 200 Neuwagen von VW, der gerade das Werksgelände verlies.

Am 23.03.2021 fand nun ein Verfahren gegen zwei Aktivisti statt. Der Vorwurf gegen die Aktivisti: Sie hätten sich von einer Brücke abgeseilt und so den Lokführer zum Anhalten genötigt. Der Lokführer, der als Zeuge geladen war, sagte aus, dass plötzlich 5-10 Personen mit Fackeln aus dem Gebüsch gekommen seien, und diese sich mit Matten auf die Schienen gelegt und angekettet hätten. Er sagte auch, dass er sich nicht bedroht gefühlt hätte und der Zug nur 20 km/h schnell gewesen sei, wodurch es in keinem Moment gefährlich für ihn gewesen sei.

Die Angeklagten machten deutlich, dass sie der Meinung seien, dass eine Verkehrswende dringend notwendig sei und dass der VW-Konzern auf der Anklagebank sitzen sollte und nicht sie. Außerdem ginge es darum, VW als Autobauer zu treffen und nicht Einzelpersonen. Sie würden sich bei ihren Aktionen auch immer Gedanken machen, damit keine Menschen Schaden davon tragen.
Das Verfahren wurde schließlich ohne weitere Auflagen eingestellt. Das ist ein großer Erfolg für uns alle, die sich für eine Verkehrswende einsetzen!

Auch bei einer Demo am Dienstag in Wolfsburg machten die Menschen deutlich, dass es keine neuen Autobahnen mehr geben darf. Hier in der Region sorgt der Ausbau der A39 für große Empörung. Dazu sagt der 1. Vorsitzende der Regionalen Energie- und KlimaschutzAgentur e.V., Heiko Hilmer: „Schaut man sich die Kommentare unter den Online-Artikeln zu dem Thema an, stellt man fest, dass einige Autofahrer:innen Ursache und Wirkung verwechseln. Die Ursache von Umweltschäden und von getöteten Menschen sind die Autobahnen, Straßen, Autofahrer:innen und Autobauer:innen. Wenn Aktivisti darauf aufmerksam machen wollen, bringt es leider nichts, wenn sie das aus einem Kellerfenster raus rufen. Studien belegen seit Jahrzehnten, dass intelligente Verkehrskonzepte eine sichere und flexible Mobilität mit viel weniger Umweltimpact ermöglichen. Aber die Autolobby leiert immer weiter das alte Leid, äh Lied von Arbeitsplätzen, Wohlstand und Wachstum – innovativ ist das nicht! Und einige Autofahrer:innen kaufen sich lieber ein noch größeres Auto mit Stau-Assistent … ja mit Stau-Assistent … man glaubt es kaum … mit STAU-Assistent … als mal über Alternativen nach zu denken.“

 

Quellen: https://www.braunschweiger-zeitung.de/wolfsburg/article231873371/Sollte-Volkswagen-Strassenbahnen-bauen.html (Print: 24.03.2021, Thema des Tages)
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