Erfahrungsbericht des ersten Ausbildungscamps „Sommercamp Energiewende JETZT!“ vom 01. bis 12.08.2022

Das Sommercamp war erfolgreich! Wir haben 21 PV-Hilfskräfte ausgebildet, die das EUP-Zertifikat bekommen haben. In drei Monaten haben wir das zusammen mit Fridays For Future Braunschweig auf die Beine gestellt und haben jetzt auch Material, was wir wiederverwenden können. Die Energiewende ist zurzeit eines der wichtigsten Themen, da die Abhängigkeit von Autokraten immer noch besteht und wir eine erneuerbare Versorgung brauchen. Außerdem schreitet der Klimawandel so voran wie noch nie, was wir auch hier jetzt an den immer häufigeren Hitzetagen im Jahr bemerken. Aber selbst wenn alle jetzt bereit sind ihre Versorgung auf erneuerbare umzustellen, fehlen zurzeit die Fachkräfte, da die Politik die Energiewende vernachlässigt hat und viele Arbeitsplätze in dem Bereich unsicher gemacht hat. Daher wollten wir unseren Beitrag in dieser akuten Situation dazu leisten! Wir wollten erst etwas zur Wärmeversorgung machen, wegen der Gasversorgung. aber es stellte sich heraus, dass wir mehr Fachpersonal zur Photovoltaik zur Verfügung hatten, die bei dem Projekt mitarbeiten konnten. Sollten dieses Ausbildungscamps größer und vielfältiger werden, würden wir das auch auf andere Energiewendethemen ausweiten wollen. Wir haben unter anderem ebenfalls vor eine Akademie für Erneuerbare Energien gründen, was aber ein längerfristiges Projekt ist. 

Das Camp war größtenteils von der Versorgung mit Essen und dem Sauberhalten selbst organisiert. Wir haben viele Essensspenden von Einzelpersonen und Foodsharing bekommen, vielen Dank dafür!. Die Mischung aus Freizeitcamp mit gestärkten sozialen Kontakten und Ausbildung hat gut funktioniert. Es gab am Anfang ein paar Theorieblöcke zur Sicherheit auf der Baustelle, Strom und PV-Anlagen und dann täglich 2 Stunden Blöcke mit praktischer Übungen. Abends gab es dann Ausflüge zum See oder Ballspiele oder einfach schöne Gespräche. In der zweiten Woche war es Zeit für das Praktikum. Es hat sich leider so kurzfristig nur ein Betrieb gefunden, die spontan bereit waren, Praktikant*innen aufzunehmen, sodass viele nur 1-2 Tage auf einer Baustelle sein konnten. Das war der Betrieb „Friese und Röver“, der das Camp auch mit Materialien zum Einkaufspreis unterstützt hat Mit mehr Vorlaufzeit für das nächste Camp wird das besser funktionieren. Am Ende des Camps gab es eine praktische Prüfung und es wurde das Zertifikat „Elektrisch unterwiesene Person“ ausgestellt, bei dem die Liste an Tätigkeiten aufgezählt wurde, die die Teilnehmenden gelernt hatten. Wir hatten auch 3 Teilnehmende, die fast nur Ukrainisch oder Englisch sprechen konnte, aber konnten auch Übersetzer organisieren. Die Teilnehmenden haben sich gefreut, dass sie sozialen Anschluss gefunden haben, jemand was gegen Putin macht und sie nun eine Zukunftsperspektive hatten. Es hat sogar einer der Teilnehmenden direkt einen Job auf der Baustelle bekommen. Es war auch Frauen im Handwerk ein Thema, da wir auch wollen, dass sich FINTA-Personen wohl fühlen und ihnen etwas zugetraut wird, wenn sie etwas zur Energiewende beitragen wollen und das Know-How gelernt haben. Da wir so schnell das Camp organisiert haben, konnten wir nicht viel zusätzlichen im Camp neben der Ausbildung organisieren, aber beim nächsten Mal würden wir gerne auch intersektionale Themen, die mit der Energiewende und der Ukrainekrise zu tun haben mitaufnehmen.

Einige Teilnehmende und Organisationen wollen dabei unterstützen solche Workshops bundesweit zu wiederholen. Es gibt schon einen Termin mit der Handwerkskammer Hannover und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Außerdem werden wir mit den ParentsForFuture, Wattbewerb und anderen Gruppen im September in die Planungen für das nächste Ausbildungscamp in Braunschweig einsteigen.

Ganz wichtig: Die Finanzierung des Camps kommt bisher aus ehrenamtlichen Quellen wie Fridays For Future Deutschland oder Fridays For Future Braunschweig. Außerdem trägt die Umweltwerkstatt dazu bei und die reka hat auch ordentlich ausgelegt. Insgesamt waren das circa 40 000€, obwohl viel ehrenamtlich gemacht wurde.  Das Material, was wir haben, steht für weitere Camps zur Verfügung. Die Teilnehmendenbeiträge haben wir gering gehalten, da wir wollten, dass alle die Möglichkeit haben daran teilzunehmen.

Daher kommt noch mal die Bitte: Spendet für das Projekt „Sommercamp – Energiewende JETZT!“, damit die gemeinnützigen Vereine und ehrenamtlichen Fridays Future Aktivisti entlastet werden und der Start für das nächste Sommercamp reibungslos ablaufen kann. Wir stellen natürlich weiterhin Förderanträge, wo es welche gibt, aber wegen unserer schnellen Organisation des Camps reicht das nicht.

Hier geht’s zu den Spenden: https://www.r-eka.de/spenden/